Kommunen sollten aus verschiedenen Gründen die Energiewende vorantreiben und gestalten. Erstens, weil sie den Bürger*innen am nächsten sind und viele bestehende Probleme nur vor Ort in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Stakeholdern gelöst werden können. Zweitens, weil sie die Werkzeuge und Fähigkeiten haben, um die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen:

  • Als Energieverbraucher können sie den Energieverbrauch in ihren eigenen Einrichtungen und in Bezug auf die Dienstleistungen, die sie den Bürgern anbieten (z. B. öffentliche Beleuchtung, öffentliche Verkehrsmittel), senken.
  • Als Energieversorger können sie sicherstellen, dass die den lokalen Verbrauchern zur Verfügung gestellte Energie sicher und erschwinglich ist und aus umweltfreundlichen erneuerbaren Quellen stammt.
  • Als lokale Regulierungsbehörde können sie Gesetze und Vorschriften umsetzen, die energieeffizientere Entscheidungen in den Bereichen Bauwesen, Raumplanung usw. sowie eine häufigere Nutzung umweltfreundlicher Transportmittel fördern.
  • Als Motivator können sie Bürger*innen und lokale Stakeholder ermutigen, sich an Projekten und Initiativen für nachhaltige Energie zu beteiligen, um energiebewusster zu handeln.
  • Als Akteure des politischen Entscheidungsprozesses können sie die Politik auf EU- und nationaler Ebene mitbeeinflussen und ihre Erwartungen und Ambitionen mit den Entscheidungsträger*innen teilen.

Einzelmaßnahmen allein in diesen Bereichen sind jedoch keine Lösung. Die Energiewende ist ein komplizierter Prozess und erfordert integrierte Lösungen, die Elemente der nachhaltigen Energie-, Mobilitäts- und Raumplanung kombinieren. Sie werden nicht nur dazu beitragen, unsere Städte und Gemeinden klimafreundlicher zu gestalten, sondern auch lebenswertere Bereiche zu schaffen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bürger*innen gerecht werden.

Es gibt bereits Beispiele für integrierte Energieeffizienzlösungen auf Gemeindeebene, die es wert sind, geteilt zu werden, um einen Schneeballeffekt auszulösen. Innerhalb von MULTIPLY möchten wir genau diese Vorreiterkommunen identifizieren und sie in einen P2P-Erfahrungsaustausch einbinden. Auf diese Weise können sie ihre Erfahrungen und ihr Know-how mit ehrgeizigen Nachahmerkommunen teilen.