Im Mittelpunkt der europäischen Veranstaltung standen alle bewährten Praktiken zur Dekarbonisierung, Energieeffizienz, nachhaltigen Mobilität, Nutzung erneuerbarer Energien und Bürgerbeteiligung.
Die erste europäische Konferenz, die von Legambiente organisiert wurde, fand am 16. April im Rahmen des von der Europäischen Kommission finanzierten Projekts Horizon2020 Multiply statt und widmete sich den bewährten Verfahren zur Dekarbonisierung, der Entwicklung erneuerbarer Energien, der Effizienzpolitik, der nachhaltigen Mobilität und der Beteiligung der Öffentlichkeit. Mit anderen Worten: die zentralen Themen des europäischen Green Deals und des ökologischen Übergangs, der den alten Kontinent zu den Klimazielen für 2050 führen soll.
Das europäische Projekt Multiply bewegt sich seit mehr als zwei Jahren entlang dieser Themen, unter Beteiligung von sechs europäischen Ländern - Österreich, Deutschland, Italien, Polen, Schweden, Ungarn - mit ebenso vielen Partnern – die Deutsche Umwelthilfe, der Gemeindeverband Polnisches Netzwerk "Energie Cités", Energiaklub, Klimabündnis Österreich, IVL Swedish Environmental Research Institute Ltd, Legambiente, begleitet von den beiden technischen Partnern PosadMaxwan und Generation.Energy (Niederlande). Sie verfolgen das Ziel, die integrierte Stadtplanung in den Mittelpunkt des Kampfes gegen den Klimanotstand zu rücken, der zunehmend Städte und Gemeinden betrifft.
Der große europäische Austausch fand im Anschluss an ein Peer-Learning-Programm zu diesen Themen statt, an dem 42 europäische Verwaltungen (7 pro Land) teilnahmen, um kleinen und großen Städten zu helfen, lebenswerter und widerstandsfähiger zu werden. An diesem Prozess waren nicht nur die politischen Entscheidungsträger beteiligt, die die Vorschläge für den Wandel übernehmen müssen, sondern auch die technischen Verantwortlichen und ein Teil des Kommunikationspersonals, die für die Umsetzung der Prozesse und das Verständnis der Projekte von grundlegender Bedeutung sind. Die Klimaziele werden in der Tat eine entscheidende Rolle bei der Umgestaltung unserer Städte spielen, ob groß oder klein. Daher ist es wichtig, dass alle Akteure innerhalb und außerhalb der Verwaltung nicht nur über alle Instrumente verfügen, um den Wandel zu vollziehen, sondern auch die Bürger und Gebiete in einen Prozess einbeziehen, bei dem es von grundlegender Bedeutung ist, dass jeder seinen Beitrag leistet.
DER GROSSE EUROPÄISCHE AUSTAUSCH
Sieben Stunden Konferenz, unterteilt in 4 thematische Sitzungen, in denen 24 Gemeinden die besten Praktiken und Strategien für eine integrierte, intelligente Stadtplanung vorstellen konnten.
Die Live-Übertragung, die in vier thematische Sitzungen - Energie, Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität und Bürgerbeteiligung - unterteilt war, wurde von Edoardo Zanchini, dem Vizepräsidenten von Legambiente, eröffnet, der die Ehre hatte, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu begrüßen und die Bedeutung der europäischen Dekarbonisierungsziele und der integrierten Planung hervorzuheben. Das Thema der integrierten Planung wurde von Boris Hocks, CEO von Generation.Energy, weiter vertieft, der Best-Practice-Beispiele vorstellte und über die Workshops zur integrierten Planung reflektierte.
Die Sitzungen
In der von Rupert Wronski (Projektkoordinator) organisierten Energiesitzung, an der sechs Kommunen von Nord- bis Südeuropa - Perchtoldsdorf (Österreich), Ajka (Ungarn), Örebro (Schweden), Montechiarugolo (Italien), Bydgoszcz (Polen) und Recklinghausen (Deutschland) - teilnahmen, wurden lokale Strategien zur Verbreitung erneuerbarer Energiequellen und zur Energieautarkie durch saubere Technologien vorgestellt.
Der erste Teil der Veranstaltung endete mit der Sitzung zum Thema Energieeffizienz, an der die Gemeinden Siemianowice Śląskie (Polen), Ferla (Italien), Örebro (Schweden), Budaörs (Ungarn), Emmendingen (Deutschland) und Ober-Grafedorf (Österreich) teilnahmen und die von Friedrich Hofer vom Klimabündnis Österreich hervorragend koordiniert wurde. Die 130 Teilnehmer hatten die Gelegenheit, sich über verschiedene Strategien zur Senkung des Energieverbrauchs und zur Modernisierung von Gebäuden zu informieren, die von den verschiedenen Kommunalverwaltungen umgesetzt werden.
In der von Simone Nuglio (Legambiente) koordinierten Verkehrssitzung lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fünf verschiedene Strategien für die Entwicklung nachhaltiger Mobilität kennen, einem der am schwierigsten zu dekarbonisierenden Sektoren, insbesondere im Bereich des Schwerverkehrs. Im Fall der Städte des XIII. Bezirks von Budapest (Ungarn), Umeå (Schweden), Weiz (Österreich), Ostrołęka (Polen) und San Martino di Castrozza (Italien), werden bereits wichtige Lösungen und Strategien mit bedeutenden Vorteilen für die Bürger angeboten.
Die Bürgerinnen und Bürger spielen eine immer wichtigere Rolle bei strategischen Planungsentscheidungen. Insbesondere die Gemeinden Hamburg (Deutschland), Sopronkövesd (Ungarn), Mińsk Mazowiecki (Polen), Rankweil (Österreich), Campi Bisenzio (Italien) und Botkyrka (Schweden), die in der letzten Sitzung zur Öffentlichkeitsbeteiligung, die von Kata Gyõri (Energiaklub Institut für Klimapolitik) koordiniert wurde, beschrieben, wie Bürgerinnen und Bürger und territoriale Interessenvertreter an den Entscheidungen der Kommunalverwaltungen teilhaben. Damit sind sie in der Lage die Wünsche, aber vor allem auch die Bedürfnisse des Quartiers im Hinblick auf eine bessere Lebensqualität besser zu erkennen, aber auch ein größeres Bewusstsein, nicht nur für den harten Transformationsprozess, dem sich alle Quartiere stellen müssen, sondern auch bei der Entwicklung von Projekten zu entwickeln.
Die virtuelle Plattform des Großen Europäischen Austauschs
Ein Arbeitstag, der dem Austausch von Informationen, bewährten Verfahren und Lösungen gewidmet war, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und den Akteurinnen und Akteuren selbst, Anregungen für die Umsetzung und Bereicherung ihrer eigenen Strategien gab. Deshalb wurde neben der Konferenz die virtuelle Plattform Coperniko eingerichtet, die von AT Media S.r.l., einem innovativen KMU aus Alessandria (Italien), das sich auf die Entwicklung von Virtueller Realität und VR-360-Videolösungen spezialisiert hat, geschaffen wurde. Das Unternehmen hat zu diesem Anlass sein Fachwissen in die Schaffung eines virtuellen Raums gesteckt, in dem alle Neugierigen virtuelle Informationsräume besuchen können, die allen 43 Gemeinden gewidmet sind, die am Multiply-Projekt teilnehmen. An sieben virtuellen Ständen, einen für jedes Land und einer, der dem Projekt gewidmet ist, können die Benutzerinnen und Benutzer Informationsmaterial über die verschiedenen europäischen Projekte lesen, sich vertiefen und herunterladen können. Darüber hinaus gibt es den Plenarsaal, in dem das Wissen über integrierte Stadtplanung dank der Arbeit der technischen Partner PosadMaxwan und Generation.Energy vertieft werden kann. Während des Peer-Learning-Programms haben sie den Gemeinden geholfen zu verstehen, wie ihre Quartiere dank der Projekte, welche die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die Stadträtinnen und Stadträte und die Technikerinnen und Techniker in den nächsten Jahren durchführen werden, umgestaltet werden können. Und von einem "Kaffeeraum", wo man einige Kuriositäten im Zusammenhang mit den Traditionen und Schönheiten Italiens, dem "Veranstalterland", lesen und vertiefen kann.
Beispiele für bewährte Verfahren
In Österreich nehmen 7 Städte an dem Projekt teil. 4 von ihnen hatten die Gelegenheit, eine bewährte Praxis auf der großen europäischen Austauschkonferenz zu präsentieren. Die Gemeinde Perchtoldsdorf eröffnete die erste Sitzung des Tages, die dem Thema Energie gewidmet war. Der Vizebürgermeister Christian Apl präsentierte die Dekarbonisierungsstrategie der Gemeinde Perchtoldsdorf 4 Future. An zweiter Stelle erläuterte der Bürgermeister der Gemeinde Ober-Grafendorf in der Sitzung zum Thema Energieeffizienz, wie die Gemeinde mit einem intelligenten Regenwassermanagement namens draingarden© Kosten und Energie für die Abwasserbehandlung spart. Das System besteht aus einer Begrünung, die in kurzer Zeit große Wassermengen aufnehmen, zurückhalten, filtern und speichern kann. Das Straßenabwasser wird durch das Wurzelsystem auf natürliche Weise von Schadstoffen befreit. Der draingarden© beeinflusst das Mikroklima positiv durch Entsiegelung, Speicherung von Regenwasser und Verdunstung. Die dritte österreichische Gemeinde, die auf der Konferenz ihre guten Praktiken präsentierte, war die Stadt Weiz. Barbara Kulmer stellte die Mobilitätsstrategie der Stadt anhand von Beispielen bereits umgesetzter Maßnahmen vor, wie der Fußgängerzählmaschine, die der Bewusstseinsbildung dient, oder der Umrüstung eines Güterzuges in einen Personenzug. Schließlich präsentierte die Gemeinde Rankweil in der letzten Sitzung die Kommunikationsstrategie der Stadt, um das öffentliche Interesse für die Entwicklung des Stadtzentrums zu steigern. Die Kommunikationsbeauftragte der Gemeinde Rankweil, Karin Böhler, erläuterte, wie die Gemeinde eng mit Interessengruppen und Bürgerinnen und Bürgern zusammenarbeitet, um die Ziele zu erreichen. Sie wies darauf hin, dass die Bürgerinnen und Bürger die Auswirkungen ihrer Beteiligung sofort sehen müssen und wie wichtig es ist, die Informationskette (interne Verwaltung/Politik, direkt Betroffene, die gesamte Öffentlichkeit) aufrechtzuerhalten. Die anderen österreichischen Gemeinden Gerersdorf, Knittelfeld und Spillern waren ebenfalls am Großen Europäischen Austausch mit ihren Postern auf der virtuellen Plattform vertreten.
In Deutschland nehmen die folgenden Gemeinden mit ausgewählten Quartieren am Peer-Learning-Prozess des Multiply-Projekts teil: Böblingen (Rauher Kapf), Emmendingen (Bürkle-Bleiche), Halle (Lutherviertel), Hamburg (Lokstedt), Kiel (Holtenau Ost), Mönchengladbach (Rheydt) und Recklinghausen (Hillerheide). Die Gemeinde Böblingen ist dabei, den Stadtteil Rauher Kapf zu einem zukunftsorientierten, nachhaltigen Quartier mit emissionsarmen Gebäuden, erneuerbaren Erzeugungskapazitäten und innovativen Mobilitätslösungen zu entwickeln. Emmendingen führte eine sehr erfolgreiche energetische Sanierungskampagne durch, die sich an private Haushalte im Stadtteil Bürkle-Bleiche richtete. Die Sanierungsquote konnte deutlich gesteigert werden. Emmendingen ist nun dabei, diesen Ansatz auf die gesamte Kommune auszuweiten und dabei auch Ansätze zur nachhaltigen Mobilität einzubeziehen. Die Stadt Halle reduziert aktiv die Emissionen im Lutherviertel, indem sie die Nahwärmeversorgung auf umweltfreundlichere Quellen umstellt. Hamburg erprobt mehrere Ansätze zur Dekarbonisierung des Stadtteils Lokstedt und bietet dabei verschiedene Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung. In der Stadt Kiel wird in Holtenau Ost ein ganzes neues Stadtviertel neu entwickelt. Der Standort bietet viele Möglichkeiten für ein dekarbonisiertes, zukunftsfähiges und klimafreundliches Quartier. Erneuerbare Energien, Effizienzstandards für Gebäude und klimafreundliche Mobilität sind hier wichtige Themen. In Mönchengladbach soll der innerstädtische Stadtteil Rheydt neu entwickelt werden. Neben dem Rathaus, das klimafreundlich umgebaut werden soll, ist ein Hauptanliegen die Aktivierung privater Hauseigentümer für die energetische Sanierung. In Recklinghausen wird ein Teil des Stadtteils Hillerheide neu entwickelt. Die ehemalige Trabrennbahn wird in einen See umgewandelt, der verschiedenen Zwecken dienen soll: Erholung, Energiegewinnung, Anpassung. Die Verknüpfung des alten und des neuen Stadtteils durch Bürgerbeteiligung und die Vermittlung von Vorteilen für die alteingesessenen Bewohner spielt auch hier eine wichtige Rolle.
In Italien sind 7 Gemeinden an Multiply beteiligt, die im Peer-Learning Prozess auch von dem technischen Partner AzzeroCO2 begleitet werden: Aprilia (Latina), Campi Bisenzio (Florenz), Ferla (Syrakus), Fluminimaggiore (Sardinien), Montechiarugolo (Parma), Primiero San Martino di Castrozza (Trient) und Rocca Canterano (Rom). Die Gemeinde Primiero San Martino di Castrozza, eine kleine Gemeinde in der Provinz Trient, ist dabei, eine Energiegemeinschaft zu gründen, indem sie in Zusammenarbeit mit ACSM Spa 14 Wasserkraftwerke und 2 Holz-Biomasse-Fernwärmeanlagen betreibt. Der nächste Schritt wird darin bestehen, die erzeugte und nicht verbrauchte Energie mit den Nachbargemeinden zu teilen. Andere italienische Best Practices stammen aus der kleinen sizilianischen Gemeinde Ferla in der Provinz Syrakus. Hier versorgen sieben Photovoltaikanlagen mehrere Gemeinde- und Schulgebäude mit Strom. Das Ziel ist es, den Autoverkehr zu verringern, durch die Nähe von Dienstleistungen und vor allem durch die Bereitstellung von Fahrrädern mit Tretunterstützung. Die Gemeinde wird in Kürze einen Plan mit Anreizen und subventionierten Tarifen für Photovoltaik- und Solaranlagen auflegen. Ferla ist auch ein Verfechter der partizipativen Demokratie: Alle von der Gemeinde eingeleiteten Prozesse werden zunächst mit den Bürgerinnen und Bürgern über soziale Netzwerke oder bei Versammlungen auf dem Platz diskutiert. Die Gemeinde Campi Bisenzio hat ebenfalls Erfahrungen im Bereich der kollektiven Beteiligung: Seit 2015 experimentiert sie mit der Formel des Bürgerhaushalts, bei dem die Bürgerinnen und Bürger über die Finanzierung von Projekten entscheiden können. In diesem Sinne wurde auch der Distretto dell'Economia Civile (Bezirk für zivile Wirtschaft) eingerichtet, in dem die öffentliche Politik mit den Grundsätzen der zivilen Wirtschaft verknüpft wird. Aprilia ist auch im Bereich der Energieeffizienz und der nachhaltigen Mobilität aktiv: Hier gibt es 8.500 LED-Beleuchtungspunkte für die öffentliche Beleuchtung, und das städtische Gebäude wurde von der Energieklasse G auf A hochgestuft. Auf Sardinien hat die Gemeinde Fluminimaggiore das Projekt Happy Village ins Leben gerufen, um dem Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken, indem leer stehende oder verlassene Häuser umweltfreundlich und energieeffizient renoviert werden, um saisonale Touristinnen und Touristen und neue Einwohnerinnen und Einwohner anzuziehen und eine Reihe von Dienstleistungen zu garantieren. Umweltfreundliche Mobilität und Energieeinsparung sind die beiden Paradigmen der Gemeinde Montechiarugolo in Parma: In den letzten Jahren wurden viele öffentliche Gebäude (einschließlich Schulen) durch eine Energiezertifizierung modernisiert und das öffentliche Beleuchtungsnetz mit einer "intelligenten" Perspektive gebaut, während die alternative Mobilität durch die Einrichtung von Radwegen entlang der Hauptstraßen der Stadt gefördert wurde. In Rocca Canterano, schließlich, saniert die Gemeinde ein brachliegendes Gelände durch den Bau eines umweltfreundlichen Schwimmbads mit einer Photovoltaikanlage, Solarthermiekollektoren und LED-Beleuchtung.
Als Städte, die nachhaltige Verkehrs-, Energie- und Stadtplanungslösungen kombinieren, umfasst das MULTIPLY-Projekt in Polen drei Vorläuferstädte: Bydgoszcz, Piastów und Sztum sowie Grodzisk Mazowiecki, Minsk Mazowiecki, Ostrołęka und Siemianowice Śląskie als engagierte Städte. Grodzisk Mazowiecki ist eine Stadt, die sowohl modern und wirtschaftlich aufstrebend als auch umwelt- und einwohnerfreundlich sein will. Die Stadt plant ein Pilotprojekt für Elektrobusse und die Entwicklung der städtischen Mobilität, d.h. die Einführung von intelligenten Verkehrssystemen. Mińsk Mazowiecki ist ein sich dynamisch entwickelndes Bezirksverwaltungs- und Dienstleistungszentrum im Großraum Warschau. In Anbetracht der Bedeutung der Qualität der natürlichen Umwelt, der Freundlichkeit der öffentlichen Räume und der Zugänglichkeit hat die Stadt eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Lebensqualität ihrer Einwohnerinnen und Einwohner zu verbessern. Die Stadt ist sich der Probleme in ihrem Gebiet bewusst und plant eine umfassende Modernisierung des städtischen Beleuchtungssystems mit Lösungen, die dessen Effizienz erhöhen, sowie eine Verringerung des Autoverkehrs durch die Einführung eines Stadtradsystems in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden. Ostrołęka kämpft mit den Problemen der verschmutzten Luft, der Suburbanisierung, des Platzmangels im Stadtzentrum, des ineffizienten öffentlichen Verkehrs und des starken Autoverkehrs. Eine Reihe von Maßnahmen, die zur Lösung einzelner Probleme der Stadt ergriffen wurden, konnten nicht vollständig gelöst werden, weshalb die Stadt weitere Maßnahmen ergreift. Im Sinne eines integrierten Ansatzes will sie möglichst große Teile der Stadt mit einem lokalen Raumordnungsplan abdecken. Die Stadtbeleuchtung soll durch energieeffiziente Beleuchtung ersetzt werden und konventionelle Wärmequellen abgeschafft werden. Siemianowice Śląskie ist eine Stadt, die in den letzten 5 Jahren konsequent die Politik einer SMART City umgesetzt hat. Die Stadt entwickelt eine effiziente Energienutzung in öffentlichen Gebäuden und Wohngebäuden, indem sie eine Überwachung des Energieverbrauchs in Gebäuden eingeführt hat. Sie setzt die Lösungen ein, wie durch eine Strategie für die Entwicklung der Elektromobilität und fördert den schonenden Umgang mit Ressourcen und entwickelt eine Kreislaufwirtschaft, die negative Umwelteinflüsse verringern soll. Bydgoszcz ist eine Stadt, die integrierte Stadtplanungslösungen umsetzt und die Energieautarkie anstrebt. Die Stadt verfügt über ein Labor für kommunale Stadtplanung und eine Abteilung für integrierte Entwicklung, die eine ganzheitliche Planung der Stadtentwicklung gewährleistet. Piastów setzt erfolgreich Projekte um, die Teil einer integrierten Stadtplanung in den Bereichen Mobilität, Energiemanagement und Raumplanung sind. Sztum strebt die Klimaneutralität an und ist im Bereich der integrierten Stadtplanung wirksam, z. B. durch die Elektromobilitätsstrategie, die Entwicklung eines Energieclusters und die Nutzung von Informationen aus dem lokalen Revitalisierungsprogramm. Die Stadt entwickelt aktiv den städtischen Verkehr auf der Grundlage von Strom und Erdgas und fördert das Radfahren durch Investitionen in die notwendige Infrastruktur und die Schaffung sicherer Bedingungen für das Radfahren in der Stadt.
In Schweden nehmen folgende sechs Gemeinden am MULTIPLY-Projekt teil: Botkyrka (preisgekrönte Stadt), Umeå (Vorreiter), Örebro (Vorreiter), Kalmar (Nachahmer), Västerås (Nachahmer) und Lomma (Nachahmer). Während des Großen Europäischen Austauschs zeigte Örebro, wie man sich für Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen einsetzt. Es soll ein Stadtviertel entstehen, in dem die Gebäude Energie gemeinsam nutzen und Elektroautos als Batterien verwendet werden. Ziel des Projekts ist es, die Nutzung fossiler Energieträger während der Spitzenzeiten einzuschränken. Die Stadtverwaltung von Umeå gab Beispiele für viele ihrer Mobilitätsmaßnahmen. Die Stadt Umeå arbeitet seit langem strategisch daran, ihr Ziel von 65% nachhaltiger Mobilität bis zum Jahr 2030, zu erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sie einen Katalog von Maßnahmen umgesetzt, wie z. B. durch den Einsatz von elektrischen Lastenfahrrädern, ein neues Konzept für Bushaltestellen und vieles mehr. Die Gemeinde Botkyrka stellte ihre Arbeitsmethode zur Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Das Modell besteht aus so genannten "Vernetzungsgruppen in jedem Bezirk," "temporären Teams," sowie einer jährlichen Analyse und Planung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und lokalen Organisationen. Es umfasst auch Stadtteilentwicklungsprojekte, die als Leitfaden für die langfristige Entwicklung eines Stadtteils dienen. In der Gemeinde Botkyrka ist man der Ansicht, dass die Bürgerinnen und Bürger die Expertinnen und Experten sind und dass eine enge Zusammenarbeit mit ihnen eine bessere Grundlage für die Arbeit an der Nachhaltigkeit bildet und ein höheres Maß an Integration in den Planungsprozess ermöglicht.
In Ungarn sind die folgenden sieben Gemeinden beteiligt: Ajka (Transdanubien), Budaörs (Pest), der II. Bezirk von Budapest, Répceszemere, Sopronkövesd, Szarvas und der XIII. Bezirk von Budapest. Die Stadtverwaltung von Ajka ist ein gutes Beispiel dafür, wie Entwicklungsprojekte in integrierter Weise und in Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten verwaltet werden können, und führt ein erfolgreiches Gebäudesanierungsprogramm durch, das den Bürgerinnen und Bürgern direkte finanzielle Unterstützung bietet. Budaörs gehört zu den ersten ungarischen Städten, die im Jahr 2012 einen Aktionsplan für nachhaltige Energie der Europäischen Kommission entwickelt haben. Die Stadt geht mit gutem Beispiel voran, indem sie stets versucht, die Energieeffizienzmaßnahmen an ihrem eigenen Gebäudebestand zu maximieren, und ein erfolgreiches, laufendes Gebäudesanierungsprogramm für die Einwohnerinnen und Einwohner, durchführt. Der II. Bezirk von Budapest, hingegen, führt mehrere Entwicklungsprojekte in seinen Grünflächen durch und startet in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft ein Umweltbildungsprogramm für Kinder. Die Gemeinde Répceszemere will den Energiebedarf ihrer gemeindeeigenen Gebäude zu 100 % durch eigene Systeme auf der Grundlage erneuerbarer Energien decken und so von den zentralen Energieversorgern unabhängig werden. In Zukunft wird das Dorf gemeinschaftliche Energiesysteme, Infrarotheizungen mit Solarzellen oder kleine Wasserkraftwerke usw., einführen. Die Gemeinde Sopronkövesd geht mit gutem Beispiel voran, indem sie PV-Anlagen auf ihren eigenen Gebäuden und einige der wenigen nationalen Windturbinen auf dem Gemeindegebiet installiert hat. Die Vorreiterstadt Szarvas führt ein "Green City"-Projekt durch, bei dem verstärkt Bäume gepflanzt und Grünflächen saniert werden. Die Stadt ist auch ein Vorreiter bei der Nutzung erneuerbarer Energien, da sie über eine beträchtliche installierte Kapazität von Photovoltaikanlagen auf ihren kommunalen Gebäuden verfügt und ihr Fernwärmesystem in hohem Maße auf geothermischer Energie basiert. Schließlich ist der XIII. Bezirk von Budapest ein gutes Beispiel dafür, wie man mit den Bürgerinnen und Bürgern zusammenarbeiten kann, um lokale Grünflächen gemeinsam zu entwickeln und zu erhalten, indem man ein Programm zur Übernahme von Grünflächen" durch die Einwohner initiiert und Programme zur Beteiligung der Öffentlichkeit durchführt, um die Zukunft der lokalen Grünflächen gemeinsam zu planen. Darüber hinaus war sie die erste Stadt ganzen Land, die ein Passivhaus mit 100 Wohnungen gebaut hat, das zu 100% aus eigenen Mitteln finanziert wurde.
Um die Präsentationen herunterzuladen, verwenden Sie bitte das Passwort, das Sie in der nach der E-Mail erhalten haben, die nach der Veranstaltung verschickt wurde. Wenn Sie nicht an der Veranstaltung teilgenommen haben, aber an diesem Thema interessiert sind, wenden Sie sich bitte an unser Büro (auf Englisch): Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Die folgenden Präsentationen dürfen nicht ohne die Genehmigung des Verbandes weitergegeben oder veröffentlicht werden.